Der Rassestandard beschreibt, wie eine Heilige Birma aussehen sollte, jedoch wird man kaum eine Birma finden, die alle Standards auf einmal erfüllt. Trotzdem ist es die Aufgabe eines Züchters, dem Standard so weit wie möglich gerecht zu werden.

Körperbau:

  • Der Körper ist mittelgroß und etwas gestreckt mit mittelschwerem Körperbau und stämmigen kurzen Beinen. Die Pfoten sind abgerundet und gut proportioniert.
  • Die Flanken und Hüften sind schwer und gut muskulös. Der gut gestreckte Körper sollte eine horizontale Rückenlinie und einen kräftigen Nacken haben.
  • Die Beine sollten stämmig und von mittlerer Länge sein.

Kopf:

  • Der Kopf hat einen breiten Schädel mit vollen runden Wangen und leicht gewölbter Stirn. Die Nase ist mittellang, Kiefer und Kinn sind kräftig. Der Kopf darf weder Ähnlichkeit mit einer Siam-, noch mit einer Perserkatze haben.
  • Der breiteste obere Kopfteil sollte die gleiche Länge haben wie eine gedachte Linie von der Nasenspitze bis zum unteren Rand des Ohres. Das ergibt ein Verhältnis der Kopflänge zur Kopfbreite von 5:4.
  • Die Wangen sollten kräftig ausgeprägt sein. Ein langer schmaler Kopf und schwache Wangen schaffen ein zusammengedrücktes Aussehen (pinch).
  • Das Kinn darf weder fliehend noch spitz sein.
  • Die Nase hat eine leichte Wölbung kurz unterhalb der horizontalen mittleren Augenlinie, eine sogenannte "römische Nase". Sie darf aber keinen Stopp aufweisen (tiefere Kerbe zwischen den Augen).
  • Die Ohren sind etwas höher als breit und an den oberen Ecken abgerundet.
  • Die innere Ohrenecke sollte auf gerader Linie mit einer gedachten senkrechten mittleren Augenlinie liegen. Die Ohren sollten also weder zu tief, noch zu hoch platziert sein.

Augen:

  • Die Augenform ist fast rund oder leicht oval.
  • Die Iris sollte einfarbig tiefblau durchgefärbt sein, je dunkler das Blau, desto besser. Eine andere Augenfarbe als blau ist nicht zulässig.
  • Die Augen sollten groß und weit auseinander gesetzt sein. Kleine, engstehende Augen verleihen dem Gesicht einen unfreundlichen Ausdruck und entsprechen nicht dem typischen freundlichen Birmagesicht.

Fell:

  • Birmas haben halblanges bis langes Fell mit seidiger Textur und wenig bis keine Unterwolle. Daher filzt es in der Regel nicht.
  • Im Gesicht sind die Haare kurz und werden zu den Wangen hin allmählich länger. Am Rücken, an den Flanken und an der Halskrause sind sie am längsten.
  • Das Fell soll weder richtig am Körper anliegen, noch sollte es übermäßig abstehen.
  • Die Halskrause ist bei potenten Tieren oft nicht so ausgeprägt wie bei Kastraten.

Farbe: Körperfarbe und Points

  • Die Grundfarbe des Körpers ist sehr hell, eierschalenfarben mit einem beigen Goldschimmer auf dem Rücken. Am Bauch ist das Fell fast weiß.
  • Je nach Alter wird das Fell am Körper dunkler, so dass nur die Halskrause hell bleibt.
  • Birmas besitzen an den Ohren, im Gesicht, an den Vorder- und Hinterbeinen, an dem Schwanz und bei Katern an den Hoden Points.
  • Die Pointfarbe bildet einen guten Kontrast zum Körperfell. Sie entwickelt sich langsam und ist erst beim erwachsenen Tier vollständig ausgeprägt.
  • Die Maske bedeckt das Gesicht vom Kinn bis über die Augen.
  • Die Points selbst sollten in der Färbung so gleichmäßig wie möglich sein.
  • Die Maske darf sich nicht auf den Hinterkopf erstrecken. "Haubenmasken", bei denen sich die Farbe bis über die Ohren zum Nacken und unter das Kinn erstreckt, sind unerwünscht.
  • Eine schmale helle Linie trennt die Maske optisch von den Ohren.
  • Lippen-, Augen- und Nasenumrandung sind passend zur Pointfarbe gefärbt.
  • Bei Katzen ohne Tabbyzeichnung ist der Nasenspiegel voll ausgefärbt.
  • Weiße Flecken am Kinn sind ein Disqualifikationsgrund.

Abzeichen: Handschuhe und Sporen

  • Die Handschuhe sind reinweiß und erstrecken sich bis zur Zehenwurzel oder enden am Gelenk. Das Weiß darf sich nicht auf das Bein erstrecken.
  • An den Hinterbeinen läuft das Weiß keilförmig an den Sohlen aus (Sporen).
  • Etwas längere Handschuhe an den Hinterpfoten werden toleriert.
  • Die Regelmäßigkeit und Symmetrie der vorderen Handschuhe einerseits und der hinteren Handschuhe andererseits sind wesentlich. Optimal wäre die Gleichmäßigkeit aller 4 Pfoten.
  • Bei den Vorderbeinen bedeckt das Weiß den Fußballen, auf dem die Katze läuft.
  • An den Hinterbeinen geht das Weiß der Fußballen in die Sporen über. Diese enden enden möglichst mittig auf dem Mittelfußknochen in einer Spitze. Sie dürfen jedoch nicht über die Ferse hinauslaufen.
  • Fehlende Sporen schließen die Vergabe eines Titels oder einer Auszeichnung aus.
  • Bei den Handschuhen sind weiße Streifen, die an den Vorderbeinen hochlaufen (Läufer oder Runner genannt) unerwünscht, werden jedoch bis zu den Karpalballen meist toleriert.
  • Dunkle Zehen in der Mitte der Handschuhe sind bei Ausstellungstieren nicht gewünscht.
  • Jeder separate dunkle Fleck in den Handschuhen, ob vorne oder hinten, führt zur Disqualifikation, mit Ausnahme von farbigen Fußballen.
  • Dunkle Flecken, die in die Sporen hineinragen, werden akzeptiert, solange diese mit den farbigen Points der Beine verbunden sind.

Schwanz:

  • Der Schwanz hat eine elegante Form und ist von mittlerer Länge.
  • Er soll fedrig behaart sein. Ein langer Peitschenschwanz ist unerwünscht.
  • Wenn man den Schwanz nach vorne bringt, sollte er im Idealfall die vorderen Schultern nicht erreichen.
  • Die Schwanzlänge variiert von Katze zu Katze, sollte aber stets zur Körperlänge passen.
  • Das Schwanzfell ist entweder relativ kurz und buschig oder lang und fließend. Beides wird akzeptiert.

Kondition:

  • Die Ausstellungskatze hat eine hervorragende physische Kondition.
  • Der gute Gesundheitszustand und die Vitalität der Katze drücken sich in klaren Augen, glänzendem Fell und sichtbarem Wohlbefinden aus.
  • In ihrer Bewegung bringt die Katze ihre natürliche Schönheit, ihr Temperament und ihre charakteristische Grazie zum Ausdruck.
  • Die Ausstellungskatze sollte nicht aggressiv sein und die Prozedur des Richtens akzeptieren. Eine Abwehrhaltung setzt die Katze in der Bewertung herab, da dem Richter die Möglichkeit einer vollständigen Beurteilung genommen wird.
  • Die Ausstellungs-Katze ist gepflegt und sauber.

Das Wesen der Birma ist einzigartig und wer sie kennt, wird ihr keine andere Rasse mehr vorziehen wollen. Und das schreibe ich hier nicht, weil wir selbst Birmas haben, sondern weil der Charakter dieser Katzen einfach wunderbar ist.

Zum einen sind sie absolut anhänglich, menschenbezogen und folgen ihren Menschen überall hin. Beim Essen liegen sie im Esszimmer, beim Fernsehn verteilen sie sich im Wohnzimmer, beim Computern liegen sie im Büro. Selbst auf die Toilette möchten sie mit und überprüfen mit ihren Blicken genau, ob man alles richtig macht. Doch das allein ist erstmal noch nichts außergewöhnliches, denn es gibt durchaus andere Rassen, die sich ähnlich verhalten.

Das Besondere ist ihre Kinderliebe - sie lieben Kinder abgöttisch. Selbst sehr kleine Kinder kann man bedenkenlos bei einer Birma spielen lassen. Selbstverständlich müssen die Eltern ein Auge darauf haben, doch nur um sicherzugehen, dass der Birma nicht wehgetan wird, denn eine Heilige Birma wird sich nicht wehren, dazu ist sie viel zu gutmütig. Wenn es mal zu grob wird, wird sie allenfalls miauen und sich zurückziehen, beißen oder kratzen wird sie nicht.

Auch Gäste werden herzlich empfangen - zwar erst mit vorsichtigem Schnüffeln und gesunder Vorsicht, doch Angst ist nicht zu bemerken. Und nach kurzer Zeit ist auch das letzte Misstrauen verschwunden und sie werden genauso begleitet, wie die Familienmitglieder. Schließlich ist man ja sooo neugierig...

Bei einer Birma ist es wirklich sehr wichtig, dass sie Gesellschaft hat - eine Birma die allein ist wird unglücklich sein. Wenn Sie also überlegen, die Birma in Ihre Familie zu holen, sollten Sie das unbedingt berücksichtigen. Hier darf man auf keinen Fall egoistisch sein, denn nur eine Birma, die mit einem Artgenossen gehalten wird, entwickelt all die wunderbaren Eigenschaften, die sie so einzigartig macht - eine Birma in Einzelhaltung zieht sich in der Regel eher zurück und schläft deutlich mehr.
Und lassen sich sich gesagt sein: 2 Heilige Birmas machen kaum mehr Arbeit als eine!

Zudem sei noch gesagt, dass die Heilige Birma eine absolute Bettkatze ist. Sie versucht alles, um abends mit ins Bett zu dürfen - schließlich geht ihr geliebter Mensch auch dorthin. Sicherlich gibt es wohl auch hier Ausnahmen, doch ich persönlich kenne keine...

Heilige Birma in seal und blueDie Rasse der Birmakatzen wurde im Jahre 1925 in Frankreich anerkannt – in Zuchtbüchern lässt sich der Ursprung bis ins Jahr 1915 zurückverfolgen. Vom englischen Zuchtverband wurde die Rasse im Jahre 1966, vom US-amerikanischen Verband im Jahre 1967 anerkannt.

Über den Ursprung „Heiligen Birma“ gibt es unterschiedliche Berichte. Einer davon besagt, dass ein gewisser Mr. Vanderbilt (aus der gleichnamigen amerikanischen Industriellenfamilie) um 1919 ein Pärchen Birmakatzen von einer Orientreise mitbrachte. Bei der Überfahrt verunglückte der Kater. Wie die Zucht weiterging kann leider nicht genau nachvollzogen werden. Sicher scheint jedoch zu sein, dass die Jungen entweder mit Siam- oder mit einer Kreuzung aus Siam- und Perserkatzen verpaart wurden.

Einem anderen Bericht zufolge wurden im Jahr 1914 Major Gordon Russell zwei Heilige Birma Katzen von Priestern als Dank für deren Rettung geschenkt. Auch diese Tiere sollen die Birmazucht begründet haben.



Heilige Birma in sealpointDie erste offizielle Heilige Birma laut Zuchtbüchern in Deutschland war der Kater „Timour de Madalapour“, von dem 1933 ein Bild erschien. In den 1930er Jahren war die Birma auch in Deutschland reich vertreten, doch der 2. Weltkrieg brachte für die Heilige Birma fast das komplette Aus.

Als der Zweite Weltkrieg beendet war, wurde erneut mit der Zucht begonnen und bereits 1955 war der Bestand der Birmakatzen in Frankreich gesichert. In den darauffolgenden Jahren wurden in den USA und auf dem europäischen Festland meist die klassischen Farben Seal-Point und Blue-Point gezüchtet, während man in England bereits mit neuen Farben, Chocolate-Point und Lilac-Point zu züchten begann.

In Deutschland war Anneliese Hackmann mit ihrem Zwinger „von Assindia“ maßgeblich an dem Erfolg der Heiligen Birma beteiligt. Sie holte in den 1960er Jahren die Katze „Nadine de Khlaramour“ aus Frankreich nach Deutschland. Nadines Nachkommen wurden in die ganze Welt verteilt.

Erst vor kurzem sind die Farben Red-Point und Creme-Point dazugekommen. Ebenso ist die Heilige Birma heute in Tabby und Tortie vertreten, zumindest in Europa. In den USA sind die Tabbies, die dort Lynx genannt werden, erst vor kurzem offiziell anerkannt worden.

Die Heilige Birma gehört zur Kategorie der Semilanghaarkatzen. Sie ist eine Pointkatze mit der charakteristischen Maskenzeichnung im Gesicht und der dazu gehörenden Pointfärbung. Diese bildet einen herrlichen Kontrast zu dem hellen Körperfell. Als Points bezeichnet man die Färbung an den Ohren, den Beinen, dem Schwanz und bei Katern an den Hoden. Birmaktzen bezaubern jeden durch ihr charmantes Wesen.


Unwiderstehlich ist auch ein Blick aus ihren saphirblauen Augen. Ihr Markenzeichen sind die weissen Handschuhe an den Pfoten die bestenfalls an allen 4 Pfoten gleichmäßig und symmetrisch sind. Leider bereiten diese schönen Merkmale den Birmazüchtern Schwierigkeiten, da der Vererbungsgang noch nicht genau definiert ist bzw. eher Zufall ist. Auch die Sporen, die an den Fußsohlen der Hinterbeine zu einer Spitze auslaufen und möglichst mittig auf dem Mittelfußknochen enden gehören zu ihren Markenzeichen.

Folgende Wesensbeschreibungen fallen im Bezug auf die Heilige Birma, die absolut zutreffend sind:

  • ruhig, aber doch temperamentvoll
  • anpassungsfähig
  • freundlich und charmant
  • stolz
  • intelligent
  • neugierig und lernbereit
  • ausgeglichen und sanftmütig
  • sehr gesellig und anhänglich
  • liebesbedürftig und anschmiegsam
  • konfliktscheu und friedfertig
  • kontaktfreudig
  • verspielt

Heilige Birmas genießen den engen Kontakt mit ihren Menschen, geschlossene Türen (besonders die Schlafzimmertür) mögen sie überhaupt nicht. Aufgrund ihres friedlichen Wesens sind sie gute Kameraden für Kinder und haben auch meist mit Hunden keine Probleme.

Die Birma hat eine Lebenserwartung von etwa 12-20 Jahren. Weibliche Tiere sind im Alter von ca. 1,5 Jahren ausgewachsen, die Kater benötigen mindestens 2 Jahre. Das Gewicht beträgt - je nach Geschlecht - ca. 3-6 kg, Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.

Farben:
Das Körperfell hat eine warme, eierschalene Farbe auf dem Rücken, der jeweiligen Pointfarbe angepasst. Der Bauch ist weiß.

Die Points gibt es hauptsächlich in folgenden Farben:

Die Solid-Point-Farben:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Cream-Point

Die Tabby-Point-Farben:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Creme-Tabby-Point. Das sind die Solid-Point-Farben mit Tigerzeichnung in den Points.

Die Tortie-Point-Farben, Tricolor:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-Tortie-Point. Dies ist eine zweifarbige Zeichnung in den Points, die sich aus der benannten Solid-Farbe plus rot zusammensetzt und willkürlich fällt. Tricolor (dreifarbig) deshalb, weil die Körperfarbe mitgezählt wird.

Die Tortie-Tabby-Point-Farben (auch Torbie genannt):
Alle möglichen Tortie-Point-Farben mit dem Tabbymuster (Tigerzeichnung).

Fell:
Die Birma hat mittellanges, sehr weiches Fell mit wenig Unterwolle, weswegen es in der Regel nicht zum Verfilzen neigt. Ein tolles Merkmal ist auch die Halzkrause, die der Mähne eines Löwen ähnelt. An besagter Halzkrause, am Rücken und an den Flanken ist das Fell länger.