Geschichte der Birmakatze
Die Rasse der Birmakatzen wurde im Jahre 1925 in Frankreich anerkannt – in Zuchtbüchern lässt sich der Ursprung bis ins Jahr 1915 zurückverfolgen. Vom englischen Zuchtverband wurde die Rasse im Jahre 1966, vom US-amerikanischen Verband im Jahre 1967 anerkannt.
Über den Ursprung „Heiligen Birma“ gibt es unterschiedliche Berichte. Einer davon besagt, dass ein gewisser Mr. Vanderbilt (aus der gleichnamigen amerikanischen Industriellenfamilie) um 1919 ein Pärchen Birmakatzen von einer Orientreise mitbrachte. Bei der Überfahrt verunglückte der Kater. Wie die Zucht weiterging kann leider nicht genau nachvollzogen werden. Sicher scheint jedoch zu sein, dass die Jungen entweder mit Siam- oder mit einer Kreuzung aus Siam- und Perserkatzen verpaart wurden.
Einem anderen Bericht zufolge wurden im Jahr 1914 Major Gordon Russell zwei Heilige Birma Katzen von Priestern als Dank für deren Rettung geschenkt. Auch diese Tiere sollen die Birmazucht begründet haben.
Die erste offizielle Heilige Birma laut Zuchtbüchern in Deutschland war der Kater „Timour de Madalapour“, von dem 1933 ein Bild erschien. In den 1930er Jahren war die Birma auch in Deutschland reich vertreten, doch der 2. Weltkrieg brachte für die Heilige Birma fast das komplette Aus.
Als der Zweite Weltkrieg beendet war, wurde erneut mit der Zucht begonnen und bereits 1955 war der Bestand der Birmakatzen in Frankreich gesichert. In den darauffolgenden Jahren wurden in den USA und auf dem europäischen Festland meist die klassischen Farben Seal-Point und Blue-Point gezüchtet, während man in England bereits mit neuen Farben, Chocolate-Point und Lilac-Point zu züchten begann.
In Deutschland war Anneliese Hackmann mit ihrem Zwinger „von Assindia“ maßgeblich an dem Erfolg der Heiligen Birma beteiligt. Sie holte in den 1960er Jahren die Katze „Nadine de Khlaramour“ aus Frankreich nach Deutschland. Nadines Nachkommen wurden in die ganze Welt verteilt.
Erst vor kurzem sind die Farben Red-Point und Creme-Point dazugekommen. Ebenso ist die Heilige Birma heute in Tabby und Tortie vertreten, zumindest in Europa. In den USA sind die Tabbies, die dort Lynx genannt werden, erst vor kurzem offiziell anerkannt worden.
Die Heilige Birma
Die Heilige Birma gehört zur Kategorie der Semilanghaarkatzen. Sie ist eine Pointkatze mit der charakteristischen Maskenzeichnung im Gesicht und der dazu gehörenden Pointfärbung. Diese bildet einen herrlichen Kontrast zu dem hellen Körperfell. Als Points bezeichnet man die Färbung an den Ohren, den Beinen, dem Schwanz und bei Katern an den Hoden. Birmaktzen bezaubern jeden durch ihr charmantes Wesen.
Unwiderstehlich ist auch ein Blick aus ihren saphirblauen Augen. Ihr Markenzeichen sind die weissen Handschuhe an den Pfoten die bestenfalls an allen 4 Pfoten gleichmäßig und symmetrisch sind. Leider bereiten diese schönen Merkmale den Birmazüchtern Schwierigkeiten, da der Vererbungsgang noch nicht genau definiert ist bzw. eher Zufall ist. Auch die Sporen, die an den Fußsohlen der Hinterbeine zu einer Spitze auslaufen und möglichst mittig auf dem Mittelfußknochen enden gehören zu ihren Markenzeichen.
Folgende Wesensbeschreibungen fallen im Bezug auf die Heilige Birma, die absolut zutreffend sind:
- ruhig, aber doch temperamentvoll
- anpassungsfähig
- freundlich und charmant
- stolz
- intelligent
- neugierig und lernbereit
- ausgeglichen und sanftmütig
- sehr gesellig und anhänglich
- liebesbedürftig und anschmiegsam
- konfliktscheu und friedfertig
- kontaktfreudig
- verspielt
Heilige Birmas genießen den engen Kontakt mit ihren Menschen, geschlossene Türen (besonders die Schlafzimmertür) mögen sie überhaupt nicht. Aufgrund ihres friedlichen Wesens sind sie gute Kameraden für Kinder und haben auch meist mit Hunden keine Probleme.
Die Birma hat eine Lebenserwartung von etwa 12-20 Jahren. Weibliche Tiere sind im Alter von ca. 1,5 Jahren ausgewachsen, die Kater benötigen mindestens 2 Jahre. Das Gewicht beträgt - je nach Geschlecht - ca. 3-6 kg, Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.
Farben:
Das Körperfell hat eine warme, eierschalene Farbe auf dem Rücken, der jeweiligen Pointfarbe angepasst. Der Bauch ist weiß.
Die Points gibt es hauptsächlich in folgenden Farben:
Die Solid-Point-Farben:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Cream-Point
Die Tabby-Point-Farben:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Creme-Tabby-Point. Das sind die Solid-Point-Farben mit Tigerzeichnung in den Points.
Die Tortie-Point-Farben, Tricolor:
Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-Tortie-Point. Dies ist eine zweifarbige Zeichnung in den Points, die sich aus der benannten Solid-Farbe plus rot zusammensetzt und willkürlich fällt. Tricolor (dreifarbig) deshalb, weil die Körperfarbe mitgezählt wird.
Die Tortie-Tabby-Point-Farben (auch Torbie genannt):
Alle möglichen Tortie-Point-Farben mit dem Tabbymuster (Tigerzeichnung).
Fell:
Die Birma hat mittellanges, sehr weiches Fell mit wenig Unterwolle, weswegen es in der Regel nicht zum Verfilzen neigt. Ein tolles Merkmal ist auch die Halzkrause, die der Mähne eines Löwen ähnelt. An besagter Halzkrause, am Rücken und an den Flanken ist das Fell länger.